Prall gefüllter Spielplan des Nienburger Theaters bietet wahre Theaterperlen
Im November, wenn es draußen kalt und nass wird, jagt im Nienburger Theater eine Veranstaltung die nächste. Kurzentschlossene können jetzt noch Karten für drei ganz besondere Schauspiel-Inszenierungen erwerben.
„In den nächsten Wochen stehen einige wirklich großartige Inszenierungen auf unserem Programm, auf die ich persönlich mich schon seit Beginn der Saison freue“, gibt Theaterleiter Jörg Meyer zu. „Das, was beispielsweise die Theatercompany ‚Familie Flöz‘ macht, ist höchste Schauspielkunst. Obwohl sie weder Sprache noch Mimik benutzen, wird man als Zuschauer vollkommen in den Bann der Geschichte gezogen. Das ist wirklich sehenswert und muss sich hinter dem Weltklassiker ‚Der Graf von Monte Christo‘ oder den beiden Chanson-Superstars Edith Piaf und Marlene Dietrich nicht verstecken. Kommen Sie ins Theater und entdecken Sie das großartige Angebot, das wir Ihnen in unserem kleinen Nienburg machen.“
Am Donnerstag, 9. November, um 20 Uhr steht „Der Graf von Monte Christo“ auf dem Spielplan. Vielfach verfilmt und bereits als großes Musical umgesetzt, hat man den Roman-Welterfolg von Alexandre Dumas bisher kaum als Schauspiel auf der Theaterbühne gesehen. Im Nienburger Theater ist nun eine äußerst fantasievolle Schauspiel-Inszenierung des Tourneetheaters Theaterlust zu sehen. „Der Graf von Monte Christo“ dreht sich um große Themen, die uns heute genauso angehen wie damals: Repression und Willkür, Kritik an der Überfluss-Gesellschaft und die Mechanismen kollektiver Verdrängung. In einer Zeit der großen Ungewissheit erzählt das Stück eine Geschichte von absoluter Entschlossenheit, Willensstärke, Einsamkeit, Ethos und großer Liebe.
Um die ungewöhnliche Beziehung zwischen Edith Piaf und Marlene Dietrich geht es in „Spatz und Engel“. Am Sonntag, 12. November, um 16 Uhr wirft das Schauspiel mit Chansons der beiden besonderen Sängerinnen einen einmaligen Blick auf ein bislang wenig thematisiertes Kapitel im Leben der Superstars: die innige Beziehung zwischen den beiden Bühnengrößen, die von künstlerischer Bewunderung bis hin zur Liebesaffäre reichte. Wenn der „Spatz von Paris“ und „Der blaue Engel“ nebeneinander auf der Bühne stehen, ist musikalischer Hochgenuss garantiert. Wenn dazu noch eine sensationell spannende Geschichte um Freundschaft und Liebe erzählt wird, die zwei der größten Ikonen des vergangenen Jahrhunderts in all ihrer Gegensätzlichkeit beleuchtet, dann wird ein ebenso vergnügliches wie eindringliches Theatererlebnis daraus. „Spatz und Engel“ ist voller komischer, tragischer und berührender Momente, und erweckt die populärsten Chansons der beiden Diven zu neuem Leben.
Ein poetisches Theater mit Masken verspricht die Theatercompany Familie Flöz am Freitag, 17. November, um 20 Uhr. „Feste“ ist ein Märchen ohne Worte für Erwachsene, in einer poetischen Mischung aus bitterer Tragödie und düsterem Slapstick. Es ist eine tragikomische Geschichte über die Jagd nach dem individuellen Glück, hinter der sich jedoch mehr verbirgt. In einem herrschaftlichen Haus am Meer soll eine Hochzeit stattfinden. Hinten, im dunklen Hinterhof, wird geliefert, gereinigt, aufgeräumt, bewacht und entsorgt. Im Schatten der festlichen Villa versuchen die Bediensteten, ihren Platz in der strikten Hackordnung zu sichern. Als plötzlich eine fremde Frau im Hinterhof auftaucht, gerät die Ordnung langsam aber sicher aus den Fugen. Wie von Wunderhand webt die Fremde ein feines Netz von Beziehungen. Starrheit weicht der Flexibilität und unerfüllbare Wünsche werden erfüllt. Während in der Villa die Hochzeit der Tochter des Hauses mit Glamour, Partytrubel und schönem Schein gefeiert wird, findet im Hinterhof das Fest des Lebens statt, mit all seinen Abgründen und Widersprüchen.
Für alle Stücke sind noch Karten erhältlich unter Telefon (0 50 21) 8 73 56, per E-Mail an theaterkasse@nienburg.de, im Internet unter theater.nienburg.de sowie in der Theaterkasse im Stadtkontor.
Bildunterschrift: „Der Graf von Monte Christo“, „Spatz und Engel“ und „Feste – die unglaubliche Familie Flöz“ sind nur drei der vielen November-Highlights im Nienburger Theater. Fotos: Hermann Posch, Helmut Seuffert, Simon Wachter
