Ein Film über ein Jahrhundertleben – eine Geschichtsstunde der besonderen Art – und weitere Filme im Kommunalen Kino im Filmpalast am Hafen
Das kommunale Kino des Nienburger Kulturwerks geht nach den Osterferien in die 2. Runde. Am 08.04. zeigt es den Film „Daniel Richter“ in Kooperation mit den Künstlerinnen und Künstlern der GalerieN. Richter ist ein Ausnahmetalent, der künstlerisches Schaffen und die Zumutungen des Kunstmarktes durchaus zu vereinbaren mag. Das macht ihn so spannend.
Am 15.04. in einer Kooperation mit der Gleichstellungsbeauftragten können Sie den Film „Frauen in Landschaften“ sehen, ein Film der Politikerinnen aus dem Osten porträtiert und zeigt, was sie geprägt hat und was sie motivierte, eine Laufbahn in dem noch immer von Männern dominierten Politikbetrieb einzuschlagen. Der Film zeigt, dass Frauen es immer noch schwer haben, dieselbe Anerkennung wie Männer zu erfahren.
Walter Kaufmann – Welch ein Leben von Karin Kaper und Dirk Szuszies am 22.04. ist eine Dokumentation über ein Jahrhundertleben, gut geeignet, Schülerinnen und Schülern die Geschichte des 20. Jahrhunderts aus direkter Anschauung nahezubringen. Kaufmann flieht als Sechzehnjähriger vor den Nazis nach England, später nach Australien. Er hat viel erlebt in seinem über neunzigjährigen Leben, immer nahe an den wichtigen Ereignissen der Zeit. Eine Geschichtsstunde der besonderen Art also, mit Einblicken in persönlich Erlebtes, bewegend geschildert. Der Film wird am 23.04. auch als Schulvorstellung angeboten (ab 14 Jahren). Interessierte sollten sich jetzt beim Filmpalast am Hafen melden. Nach den Ereignissen des 07.10. 23 in Israel gewinnen die Schilderungen Kaufmanns eine besondere Aktualität und können helfen, den historischen Horizont der Schüler und Schülerinnen zu erweitern.
Diversität ist ein wichtiges Thema. Nie zuvor wurde so viel über die Verschiedenheit der Menschen diskutiert. Der Film am 06.05. L’Immensità des italienischen Regisseurs Immanuele Grialese – selbst Transmann – erzählt von einer Familie im Rom der Siebziger, als das Frauenbild noch fest gefügt war und das Bewusstsein von Transidentität noch nicht existierte. Scheidung war nicht möglich und wenn ein Mädchen ein Junge sein wollte, reagiert die Gesellschaft mit Unverständnis. Der Film „Orlando – meine politische Biografie“ lässt Menschen mit Transidentität zu Worte kommen. Sie schildern ihre Erfahrungen,
Sehnsüchte, Träume. Beide Filme sind eine Kooperation mit der Gleichstellungsbeauftragten.
Zum Halbjahresausklang wird es etwas beschwingt. In Stephan Frears Komödie „The Lost King” setzt er einer mutigen Frau ein Denkmal, die ihrem Traum folgend, der akademischen Welt gezeigt hat, dass es Entschlossenheit und Leidenschaft braucht, um eine sensationelle Entdeckung zu machen. Am 03.06. entführt uns François Ozon mit seiner Komödie „Mein fabelhaftes Verbrechen“ in das Paris des letzten Jahrhunderts. Sehr amüsant erzählt er von einer Schauspielerin, die ihr Talent anstatt auf der Bühne geschickt im Gerichtssaal nutzt.
Den Abschluss macht ein Klassiker der frühen 60er Jahre: „Wer die Nachtigall stört“. Wer diesen wundervollen Film mit Gregory Peck noch nie auf großer Leinwand gesehen hat, sollte unbedingt am 10.06. in den Filmpalast am Hafen kommen. Wir freuen uns auf Sie!
Weitere Informationen im Nienburger Kulturwerk, Mindener Landstraße. 20, unter Telefon (0 50 21) 9 22 580, per E-Mail an info@nienburger-kulturwerk.de oder direkt über die Internetseite des Kulturwerks www.nienburger-kulturwerk.de.
Bildunterschrift: (Walter Kaufmann, Ankunft in New York 1963)
